Was kommt in Zukunft auf den Teller? Und wie kommt es ökologisch, ökonomisch und sozialverträglich dorthin? Im Bündnis WISSEN SCHAFFT LEBENSRAUM arbeitet das Regionalforum Unterweser gemeinsam mit 40 Partnern daran, die Landkreise Wesermarsch und Cuxhaven mit Bremerhaven zu einer Modellregion für die nachhaltige Lebensmittelproduktion und -versorgung in Stadt und Land auszubauen. Im August fällt die Entscheidung über eine weitere Förderung durch den Bund.
Die Region Unterweser ist eines der bedeutendsten Lebensmittelcluster Deutschlands. Mehr als 3500 Beschäftigte arbeiten allein in Bremerhaven in der Fisch- und Lebensmittelbranche. In der gesamten Region finden nachhaltige Initiativen und Projekte eine breite Unterstützung in Politik, Verwaltung und unter den Bürger:innen. „Unsere Region ist der ideale Standort für ein Innovationsbündnis, das die Versorgung mit regional, nachhaltig und urban produzierten Lebensmitteln steigern und die dafür notwendigen Kompetenzen, Technologien und Netzwerke fördern möchte“, ist Julia Weber, Geschäftsstellenleiterin des Regionalforum Unterweser, überzeugt. Darum unterstütze das Regionalforum als Resonanzpartnerin gerne den weiteren Aufbau des Bündnisses.
Die Wirtschaftsförderung Bremerhaven (BIS), das Technologie-Transfer-Zentrum (ttz) sowie die Hochschule Bremerhaven haben das Bündnis WISSEN SCHAFFT LEBENSRAUM ins Leben gerufen. Neben dem Regionalforum Unterweser sind bereits mehr als 40 namhafte Institutionen und Akteure beigetreten, darunter Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups, Verbände, Netzwerke und Initiativen. „Weitere engagierte Menschen aus Stadt und Land sind weiterhin herzlich willkommen, sich dem Bündnis anzuschließen und sich mit Ideen, Know-how oder anderen Ressourcen einzubringen“, wirbt Barbara Schieferstein von der BIS. Bis zur Mitteilung des Ergebnisses etabliert das Bündnis ein Interim-Büro an der Hochschule Bremerhaven. Das WSL-Team ist über die Mail-Adresse wsl@bis-bremerhaven.de zu erreichen.
„In den Gesprächen und Kontakten während der Konzeptphase in den vergangenen Monaten haben wir drei Themenfelder für das Bündnis herausgearbeitet“, führt Maximilian Felix Schupp von der Hochschule Bremerhaven aus. Es geht um Mikrologistik mit kurzen Wegen für gute Lebensmittel, um Innovation in der Produktion sowie um Bildungsangebote und Zugang zu fairen Lebensmitteln für alle Teile der Bevölkerung. Der Leitgedanke ist die „Region als Lernraum“. „Wir möchten mit all den vielfältigen Akteur:innen die Entwicklung eines regionalen Netzwerks aus vorhandenen und neu entstehenden Lern-, Begegnungs- und Innovationsorten vorantreiben“, sagt Linda Böhm vom ttz Bremerhaven.
Das WSL-Team rechnet sich gute Chancen auf eine weitere Förderung im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ aus. Spätestens im September wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung 25 Gewinner aus den verbliebenen 44 Bewerbungen küren. Ist WSL dabei, könnten für die kommenden sechs Jahre bis zu 15 Millionen Euro in die Unterweserregion fließen. Selbst wenn es nicht klappt, soll es mit WISSEN SCHAFFT LEBENSRAUM auf jeden Fall weitergehen. „Wir haben mit dem Bündnis ein effektives und tragfähiges Konzept entwickelt“, sagt Dr. Barbara Schieferstein. „Die nachhaltige Lebensmittelproduktion hat eine Zukunft in Bremerhaven und der Region Unterweser.“