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Die Region steht zusammen für einen fairen Handel

17.12.2020

Das Jahr 2020 hat althergebrachten Denk- und Arbeitsweisen auf den Prüfstand gestellt. So hat die weltumspannende Covid-19-Pandemie auch das Bewusstsein für einen nachhaltigen, fairen Handel gestärkt. In der Region Unterweser ist das Engagement für den Fairtrade-Gedanken schon seit Jahren fest verankert.

Ein leckeres Rezept und eine fair gehandelte Zutat werden in Stadland „fairtütet“, auf dem Wochenmarkt in Rodenkirchen hängen kleine Stoffbeutel mit Infomaterial und Give-aways „fair to’n utproberen“ an der Wäscheleine, in Bremerhaven dreht sich das „Faire Glücksrad“ vor der Großen Kirche. Aktionen wie diese stellte die Region zur „Fairen Woche“ 2020 auf die Beine. Weltläden wie jene in Rodenkirchen und Bremerhaven offerieren hingegen das ganze Jahr über ein durch und durch faires Sortiment. Und auch bei vielen Supermärkten und Einzelhändlern in der Region wächst das Produktangebot aus fairem Handel stetig weiter.

Untermauert wird das Engagement auf kommunaler Ebene: Im Jahr 2017 gründeten die Städte Brake (Unterweser), Bremerhaven und Geestland sowie die Gemeinden Hagen im Bremischen und Lemwerder die Fairtraderegion Unterweser. 2019 traten offiziell die Gemeinden Stadland und Beverstedt sowie der Landkreis Wesermarsch bei. „Alle acht Kommunen haben ein gemeinsames Strategiepapier unterzeichnet“, erläutert Uwe Schubert von der Stadt Brake, bei dem die organisatorischen Fäden der Fairtraderegion zusammenlaufen. „Darin verpflichten wir uns, gemeinsam darauf hinzuwirken, den fairen Handel und die faire Beschaffung in der Region zu unterstützen.“

Alle teilnehmenden Kommunen haben sich bereits den Titel „Fairtrade-Town“ verdient, den „TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt“ (Fairtrade Deutschland) vergibt. „Dazu müssen die Kommunen fünf Kriterien erfüllen“, erläutert Schubert. Diese reichen vom politischen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels über die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Etablierung einer lokalen Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Zudem müssen Produkte aus fairem Handel angeboten werden, in öffentlichen Einrichtungen wir Schulen und Kitas genauso wie in einer bestimmten Zahl lokaler Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomien. Keine besonders hohen Schwellen, befindet Uwe Schubert.

Das gemeinsame Ziel der Fairtraderegion sei das Erreichen einer verbindlichen und umfassenden „Fairen Unterweser-Region“ und einer nachhaltigen Region, die sich auch dem regionalen Gedanken verpflichtet fühlt. Dieser sei besonders wichtig, meint Schubert. „Es geht nicht nur um faire Preise für Produkte von der südlichen Erdhalbkugel, sondern zum Beispiel auch für unsere landwirtschaftlichen Produzenten hier vor Ort. Unsere Bauern sollen von dem Preis, den sie für ihre Milch bekommen, leben können.“

Die Fairtraderegion baut auf dem schon bestehenden Engagement von Privatleuten, Unternehmen und Kommunen auf – und baut es aus. „Wir setzen uns dabei ganz praktische und realisierbare Ziele“, führt Uwe Schubert aus. Mit gemeinsamen Fortbildungen und Veranstaltungen wie dem „Braker Fair- und Regionalmarkt“, der 2022 wieder stattfinden soll, will die Fairtraderegion Unterweser erreichen, dass die acht Mitgliedskommunen ihre Anerkennung als Fairtrade-Städte oder -Kreise erhalten und erneuern können. Es sollen aber auch noch Mitstreiter hinzukommen, sagt Schubert. „Gespräche mit weiteren Kommunen beiderseits der Weser laufen bereits“, blickt er optimistisch in die Zukunft.

Wer sich als VerbraucherIn oder UnternehmerIn – im Einkauf oder im Verkauf – für den fairen Handel engagieren möchte, kann sich an die Steuerungsgruppen in den jeweiligen Gemeinden wenden. Eine Übersicht der Kontaktdaten ist auf der Website der externer Link:  Fairtraderegion Unterweser (www.fairtraderegionunterweser.de)zu finden.